Wie kommen Schiffe über den Berg? Diese Frage stellt
sich, wenn Schiffe von der Donau über den Main in den Rhein wollen - oder
umgekehrt. Der Main-Donau-Kanal ist 171 Kilometer lang und verbindet diese
Flüsse mit einander. Diese Bundeswasserstraße beginnt bei Bamberg am Main und
endet bei Kelheim in der Donau. Mit Hilfe von Schleusen, die wie Treppenstufen
wirken, werden die Schiffe entlang geführt. Drei von diesen gesamt 16 Schleusen
überwinden sogar den höchsten Unterschied in ganz Deutschland. Sage und
schreibe um 25 Meter werden hier die Schiffe gesenkt bzw. gehoben.
Der Main-Donau-Kanal ist eine wichtige Wasserstraße und
bedeutend für ganz Europa. Nicht nur, dass er somit eine Befahrbarkeit vom
Schwarzen Meer bis zur Nordsee ermöglicht, sondern er leitet auch Donauwasser
in den Main, was gut für den Grundwasserspiegel in Nordbayern ist. Diese Region
ist wesentlich niederschlagsärmer als Südbayern.
Natürlich ist der Main-Donau-Kanal gut für den
Güterverkehr, aber auch für Passagierschiffe. Die Kreuzfahrtroute führt durch
ein einmalig schönes Gebiet. Meist werden Würzburg und Bamberg, Nürnberg und
Regensburg angesteuert. Fachwerk trifft auf Spessart, Geschichte auf
kulinarische Köstlichkeiten. Vor allem bei Gästen aus Übersee ist eine
Flussfahrt auf dem Main-Donau-Kanal sehr beliebt. Zwischenzeitlich haben aber
auch deutsche Flussfahrer Gefallen an dieser Strecke gefunden. Auf Grund
niedriger Brücken muss zwar manchmal das Sonnendeck gesperrt werden - das tut
der Schönheit dieser Flusskreuzfahrt aber keinen Abbruch.
Bereits zur Zeit Karls des Großen wurde von einer
Verbindung geträumt, und König Ludwig I. nahm erste Ansätze vor. 1846 wurde der
Ludwig-Donau-Main-Kanal eingeweiht, der Kelheim und Bamberg verband. Jedoch
erst im Jahre 1992 konnte der heutige Main-Donau-Kanal fertiggestellt werden,
der auch der "Europakanal" genannt wird.
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