... oder: die äthiopische Kaffeezeremonie
Hingegen der landläufigen Meinung ist wahrscheinlich
nicht Südamerika der Ursprungskontinent des Kaffees, sondern Äthiopien. Ob dies
stimmt, können wir nicht beurteilen. Dies spielt auch keine große Rolle. Fakt
ist, dass Äthiopien berühmt für seinen Kaffee und seine Kaffeezeremonien ist.
Die ersten Kaffeebäume wuchsen im antiken Abessinien,
dem heutigen Äthiopien, in der Regio Kaffa. Dadurch erhielt der Kaffee auch
seinen Namen.
Einst mahlte das Volk der Oromos die Bohnen, vermischte
sie mit Tierfett und rollte daraus kleine Kugel. Diese wurden als
Essensration
mitgenommen. Später im 13. Jahrhundert wurde aus fermentierten und zerstampften
Kaffeebohnen eine Art Wein hergestellt, es wurde als Potenzmittel eingenommen
und auch als religiöses Getränk verwendet. Anwendungsmöglichkeiten gab es
viele.
Von Äthiopien aus wurde dann im Laufe der Jahre der Kaffee über den
Mittleren Osten bis nach Indien, nach Europa und nach Amerika gebracht.
Ein äthiopisches Sprichwort besagt: "Alleine Kaffee
zu trinken ist genauso schlecht wie nach Ruhm zu streben ohne ihn zu
realisieren."
Die Kaffeezubereitung wird in Äthiopien zelebriert - es
ist ein geselliges Zusammensein, welches manchmal dreimal am Tag praktiziert
wird. Am Morgen, zur Mittagszeit und am Abend. Die Äthiopier sind stolz auf
ihren Kaffee und er wird im ganzen Land zu vielen Anlässen getrunken. Übrigens
endet jedes traditionelle Essen mit einer Kaffeezeremonie.
In Äthiopien gibt es keine "fertigen"
Kaffeebohnen zu kaufen oder gar gemahlenen Kaffee. Hier wird die Rohbohne
erworben und dann zu Hause entsprechend weiterverarbeitet. Und dies ist reine
Frauensache! Meist wird dies von jungen Frauen übernommen, die sich dazu auch
speziell kleiden. Ein weißes Gewand mit bunten gewebten Einfassungen.
Für eine typische äthiopische Kaffeezeremonie werden
folgende Dinge benötigt:
Eine kunstvoll verzierte spezielle Kaffeekanne aus Ton -
die Jebanna
Kleine Kaffeeschalen
Eine spezielle Pfanne mit einem langen Griff zum Rösten der Bohnen
Ein kleiner Röstofen
Ein Mukecha-Mahlwerk, ähnlich wie ein Mörser
Gutes Räucherwerk für einen guten Geschmack
Kleine Kaffeeschalen
Eine spezielle Pfanne mit einem langen Griff zum Rösten der Bohnen
Ein kleiner Röstofen
Ein Mukecha-Mahlwerk, ähnlich wie ein Mörser
Gutes Räucherwerk für einen guten Geschmack
Und dann heißt es: Melkam Bunna - genieße den Kaffee!
Und das Genießen ist wörtlich zu nehmen. Der Kaffee wird
nicht einfach nur getrunken. Drei Tassen sind Pflicht und jede hat ihre
spezielle Bedeutung. Die erste Tasse dient rein des Kaffee trinkens. Bei der
zweiten werden soziale Themen besprochen und die dritte Tasse dient als
Abschluss und als Segnung. So eine Zeremonie kann also durchaus einige Stunden
dauern. Also lehn dich zurück und genieße!
Und übrigens: der Kaffee, der in Äthiopien Bunna heißt,
wird mit Zucker getrunken (bzw. in ländlichen Regionen mit Salz) - Milch gibt
es keine. Oftmals werden noch spezielle Gewürze verwendet, wie z.B. Kardamon
oder Nelken.
Es ist sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis solch einer Kaffeezeremonie beizuwohnen!
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